Es ist eine lange und wechselvolle Geschichte, die uns schließlich zur Kirchenklimatisierung führte. Um verstehen zu können, wie es dazu kam, lassen wir den Gründer und Gesellschafter Dr. Günter Nowinski erzählen:
Ich habe an der TU Clausthal Informatik und Mathematik studiert. Schon als Student habe ich als wissenschaftliche Hilfskraft an verschiedenen Projekten am Institut für Regelungstechnik gearbeitet, zum Beispiel bei der Erkennung von Fehlern in Baustoffen mittels Bildverarbeitung oder bei der Regelung einer Rektifikationskolone mit Expertensystemen (heute nennt man das "KI").
Danach habe ich an der Universität Karlsruhe untersucht, wie Methoden aus der Informatik in der Regelungs- und Automatisierungstechnik eingesetzt werden können, und war auch in der Lehre tätig (Regelungstechnik I und II, Wissensbasierte Methoden der Automatisierungstechnik). 1993 wurde ich zum Dr.-Ing. der Elektrotechnik promoviert.
Anschließend war ich fünf Jahre lang Oberingenieur im Arbeitsbereich Regelungstechnik der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Neben der Lehre (Regelungstechnik, Künstliche Intelligenz) war ich hauptsächlich mit der Institutsverwaltung beschäftigt.
1998 habe ich dann den öffentlichen Dienst verlassen und wurde Leiter der Softwareentwicklung bei Lambda Physik (jetzt Coherent) in Göttingen. Dort habe ich eine Gruppe von Entwicklern geleitet, die für die Energie- und Wellenlängenregelung von Excimerlasern sowie für deren Einbindung in Anlagen zur Halbleiterproduktion zuständig war. In dieser Zeit, und auch noch in den kommenden Jahren, war ich oft zu Inbetriebnahmen in Japan und den USA.
Meine Frau Ulrike Seebo hat Theologie studiert. In der Zeit der Absolventenschwemme musste sie lange darauf warten, eine Pfarrstelle zu bekommen. Mitte 2000 bekam sie schließlich die Gelegenheit, Pastorin in Unterwellenborn bei Saalfeld in Thüringen zu werden. Das war für mich der Anlass, meine Stelle bei Lambda Physik aufzugeben und eine eigene Firma für Software- und Hardwareentwicklung zu gründen. Ich konnte weiter Entwicklungsprojekte und Inbetriebnahmen für Lambda Physik und weitere Firmen aus dem Umfeld durchführen, die Firma NowInform wuchs innerhalb von 3 Jahren auf 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Unterwellenborn und Göttingen.
2003 hat Lambda Physik dann kurzfristig die Entwicklung von Lasern für die Halbleiterindustrie eingestellt. Damit fiel ein großer Teil unserer Aufträge weg, wir mussten massiv Personal abbauen. Dafür kamen neue Projekte in den Bereich EUV (Extreme Ultra Violet)-Lithographie und Metalldetektoren und Röntgengeräte für Sicherheits- und Qualitätsprüfungen dazu.
2004 bekam meine Frau dann eine neue Pfarrstelle in Hullersen bei Einbeck. Die Standorte Unterwellenborn und Göttingen wurden geschlossen, die Firma zog nach Hullersen in eine Etage des dortigen Gemeindehauses um.
Im Softwarebereich haben wir Programme zur Planung und Berechnung von Isolationsmaterialien für Rohrleitungen für fast alle europäischen Hersteller entwickelt. In dieser Zeit haben wir uns vermehrt der Hardwareentwicklung zugewandt. Wir waren an der Entwicklung des ersten Feinstaubmesskoffers für Kaminöfen beteiligt, haben Ofensteuerungen für Kaminöfen entwickelt. Für die Schifffahrt entwickelten wir Schubmesssysteme und Motorprüfgeräte für Containerschiffe. Der Automobilindustrie lieferten wir Prüfstände für Dauerprüfungen von KFZ-Schalthebeln und anderen Komponenten.
2013 kam dann der nächste Umzug nach Buchholz in der Nordheide. Diesmal war ich der Grund, denn der Schwerpunkt der Tätigkeiten von NowInform war inzwischen Schiffstechnik. Buchholz ist der nördlichste Zipfel der Hannoverschen Landeskirche, näher konnten wir als Familie nicht an Elmshorn heranziehen, wo jetzt die meisten Kunden von NowInform waren. Die Hullerser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieben in Südniedersachsen und arbeiteten fast ausschließlich im Home Office.
Wegen einer diesmal lang andauernden Krise der Schifffahrt nahmen die Projekte im Marine-Bereich bis Ende 2015 so stark ab, dass wir diesen Bereich verlassen haben und uns seit 2016 vermehrt mit den schon genannten Metall- und Röntgendetektoren beschäftigt haben. Dazu kamen viele Entwicklungen für die Automobilindustrie im Bereich Fahrzeugklimatisierung und Komfortausstattung, die wir zusammen mit der Firma Comlogo aus Einbeck durchgeführt haben.
Seit dieser Zeit haben wir auch das Know-How und die Ausstattung, um Platinen für Prototypen und in Kleinserien selbst zu fertigen.
Seit Anfang 2019 bin ich selbst zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Geschäftsführer der NowInform GmbH in zeitlich variablem Umfang als Entwicklungsleiter bei Comlogo beschäftigt. Dort haben wir körpernahe Heizsysteme wie beheizbare Jacken, Hosen und Handschuhe entwickelt. Unter dem Markennamen Skudde entstanden innovative Heizkissen, mit denen wir vor allem als Kirchenausstattung großen Erfolg haben.
Da diese Projekte wieder hauptsächlich in Südniedersachsen lokalisiert waren, haben wir uns als Familie 2023 entschlossen, nach Dransfeld umzuziehen. Meine Frau ist hier Pastorin in zwei Kirchengemeinden, und ich kann zumindest einen Kunden in fünf Minuten zu Fuß erreichen.
In meiner Freizeit bin ich als nebenberuflicher Organist seit vielen Jahren für verschiedene Kirchengemeinden tätig, und in meiner Eigenschaft als "Pfarrmann" unterstütze ich meine Frau und den Kirchenvorstand vor allem bei technischen Fragestellungen wie EDV und Sicherheitsprüfungen und Instandhaltung der elektrischen Ausstattung. Ich bin auch Energiebeauftragter unserer Kirchengemeinde.
2024 schließlich knoteten sich viele dieser vielen einzelnen Fäden zusammen, als ich zufällig Kontakt zum Klimaschutzmanager der Evangelisch-reformierten Kirche bekam. Dort beschäftigt man sich unter anderem mit der Frage, wie man Kirchen CO2- und energiesparend so klimatisieren kann, dass sie nachhaltig vor Feuchtigkeitsschäden geschützt sind und gleichzeitig bei Gottesdiensten und Veranstaltungen ein angenehmes Raumklima herrscht. Aktuell werte ich Messdaten aus 103 reformierten Kirchen aus und entwickle individuelle Vorschläge, wie man die Beheizung und Belüftung optimieren kann. Gleichartige Projekte laufen auch in vielen lutherischen und katholischen Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Diözesen in ganz Deutschland.
Es zeigt sich, dass in vielen Fällen eine Lüftungssteuerung erforderlich ist, die bei geeigneten klimatischen Bedingungen zu jeder Tages- und Nachtzeit Fenster öffnet oder schließt und optional zusätzlich einen oder mehrere Ventilatoren ansteuert. Es gibt solche Systeme am Markt, aber keines erfüllt alle Anforderungen im kirchlichen Umfeld: Einhaltung klimatischer Randbedingungen aufgrund der Ausstattung (Orgel, Altar, Kunstgegenstände), Berücksichtigung der Aufheizzeit vor Gottesdiensten und Veranstaltungen, Ruhe während der Veranstaltungen, einfaches Anbinden von Sensoren ohne Verlegen von Kabeln in denkmalgeschützten Gebäuden, Fernbedienung per App auch ohne WLAN und so weiter.
Daher entwickeln wir momentan selbst eine solche Lüftungssteuerung, die wir Ihnen gerne vorstellen, sobald die ersten Probeinstallationen erfolgreich arbeiten.
Bei Interesse schicken Sie uns gerne eine Email an
Wir informieren Sie gerne über den aktuellen Stand der Entwicklung.